Der Adler und der Kondor 

Der Adler & Der Kondor

Autorin Jonette Crowley

Diese Geschichte gibt dir die Schlüssel und Inspiration, um den Pfad deiner eigenen Seele zu erleuchten.
Wir sind so viel mehr als wir uns vorstellen können. Diese wahre Geschichte bringt dich weiter auf dem vertrauten Pfad der spirituellen Einweihung. Es ruft die Mythen der Indios und Inka und die Legenden über den verloren gegangenen Kontinent Lemurien hervor. In Peru entdeckt die Autorin, dass ein Anden-Schamane die Zwillingsflamme ihrer Seele ist. Mit Hilfe von geistigen Führern und mystischen Visionen bringt sie altes Wissen und spirituelle Kraft ans Licht. Du wirst lachen und weinen und lernen. Du wirst berührt und erweitert sein.

„Wir können alle von diesem unglaublichen Buch lernen. Es ist dazu bestimmt, ein Klassiker für spirituelle Abenteuer zu werden.“
Henry Leo Bolduc, Autor von The Journey Within

„Das Buch ist faszinierend und fesselte mich. Als ich Emissary of Light (Abgesandter des Lichtes, Anm.d.Übers.) schrieb, fragte ich mich, wie ich eine solch erstaunliche Geschichte mitteilen sollte. Ich spüre dieselbe Qualität und das tiefe Wissen, das Jonette ausdrückt. Sie wurde dazu berufen, diese Lehren weiterzuführen, und das hat sie mit großer Fachkenntnis getan.“
James Twyman, Autor von Emissary of Light

„Der Adler und der Kondor ist die allgemein gültige Geschichte vom Erwachen einer neuzeitlichen Medizinfrau. Crowley beleuchtet das schamanische Wissen auf eine Weise, die sowohl fesselnd als auch zugänglich ist. Ihre visionäre Erzählung veranschaulicht, dass es so viel mehr im Leben gibt als man sieht.“
Lynn Andrews, Autorin von Medicine Woman

„Mit diesem Buch setzt Jonette ihre Leidenschaft für das Anheben der Menschen zu den absoluten Grenzen des menschlichen Bewusstseins fort. Sie tut dies mit Anmut und Humor, was dich weiterlesen lässt… und lächeln.“
Geoffrey Hoppe, Autor des Tobias Materials

„Jonette ist kein gewöhnliches spirituelles Wesen. Ich sah einen spirituellen Führer, noch ehe sie mir von ihrer Lebensreise erzählte. Jonette ist eine weise Großmutter in einer jugendlichen Persönlichkeit. Sie ist eine Auserwählte - um uns auf unserem wahren Weg des Vorwärtsschreitens in eine zukünftige Welt zu erwecken, zu lehren und zu führen. Ihr Buch enthält eine Botschaft für alle Menschen - weiß, rot, gelb und schwarz - deren spirituelle Reisen bestätigend.“
Großer Häuptling Woableza, Rat der Einheimischen Spirituell Ältesten   

Wesen aus deinem eigenen Licht

Der Adler & Der Kondor - Seiten 247 - 248

Während des Mittagessens in Cusco sprachen wir noch weiter über die Bedeutsamkeit des Kolibris, der mich in meinem Traum küsste. In der Überlieferung der Anden ist er bekannt als der „Verteidiger des Kondor“, da der Kolibri schneller als die meisten Vögel fliegen kann, schweben kann, rückwärts oder hoch und runter fliegen kann. In den Zeiten vor den Inka war der Kolibri ungewöhnlich.

Die berühmten Nazca-Linien, die in die Ebenen der Küstenregion von Peru eingeätzt sind, schließen eine Abbildung eines Kolibri mit ein, die so groß ist, dass sie nur von sehr weit oben aus der Luftansicht zu sehen ist.

Mallku schrieb in seinem Buch über Machu Picchu über die spirituelle Bedeutung des Kolibris. „Der Tag, an dem dieser wunderschöne Vogel dich erreicht, um seinen Nektar auf deinem Kopf abzulegen oder um den Nektar deiner Seele zu trinken, wird der große Moment sein, wo du in ein strahlendes Wesen von reiner und bedingungsloser Liebe transformiert wirst, das die spirituelle Ebene des Tukuy munay niyoc erreicht hat oder das Wesen aus deinem eigenen Licht.“

In ein paar Tagen, wenn die Sommersonnenwende die südliche Hemisphäre erreichte, würde ich die Botschaft des Kolibris testen. „Kann ich wahrlich behaupten, dass ich ein, Wesen meines eigenen Lichtes‘ bin?“ fragte ich mich.

Gemäß der Anden-Bevölkerung sind wir derzeit im zehnten Pachakuti, einer Zeit des Übergangs und der großen Veränderungen. Mallku sagt, dass es eine Ära des Lichtes ist, charakterisiert von der Präsenz der Mutter oder der

Manifestation des weiblichen Aspekts der Erde, nach 500 Jahren der Ruhe.

Er schrieb: „Der Mensch muss sich zu der neuen planetarischen Schwingung der Mutter öffnen und fühlen, dass der Pol unserer Erde oder das Zentrum der weiblichen magnetischen Abstrahlung schon aktiv ist und dass er sich durch die Tore des Heiligen Titicacasees manifestiert.“

Mallku und ich planten, zusammen zum Titicacasee zu gehen, um eine Zeremonie für die Heilung der Spaltung zwischen dem Männlichen und Weiblichen in der Erde, der Menschheit und uns selbst abzuhalten. Meine Absicht war es, die Kraft des Sees, den weiblichen Pol der Erde, zu nutzen, um die Überbetonung des männlichen Prinzips in unserer Welt zu beseitigen und um die Göttlichen Weiblichen und die Göttlichen Männlichen Kräfte wieder in ihre Balance zurückzubringen. Ich wusste nicht genau, was wir zu tun hatten oder wie, nur, dass Mallku und ich zusammen auf einer heiligen Insel im Titicacasee sein mussten und dass der spirituelle Auftrag dringend war.

ISBN: 978-3-732292-44-8

Das Weibliche und Männliche verschmelzen

Der Adler & Der Kondor - Seiten 269 - 271

Der Adler & Der Kondor - Seiten 269-271

Das Weibliche und Männliche verschmelzen

In weniger als einer Minute fing mein Körper an, von vorne nach hinten zu schwanken; mein Kopf rollte in Wellen hoch und runter. Die Bewegungen waren ähnlich wie die, die ich in dem Hotel in Puno erfahren hatte, allerdings war nicht zu leugnen, dass diese Energie beherrschender war.

Schwingungen strömten in starken Wellen von Kraft durch mich hindurch. Ich war froh, da ich dachte, sie würden mich vielleicht warm halten. Die Bewegung ähnelte nicht einem Zittern, sie war geschmeidig und wellenähnlich und gewann exponentiell an Intensität. Laut zu den Kräften des Universums sprechend, äußerte ich meine Akzeptanz, meinen Teil in diesem kosmischen Tanz beizutragen: „Ich bitte nun im Namen des göttlich Weiblichen darum, dass die Kräfte der Erde mit mir sind. Ich wähle es, diese Kräfte in meinem Sein zu sammeln und mich mit meinem Seelen-Bruder Mallku zu verbinden, welcher die männlichen Energien des Planeten im Tempel des Vaters sammelt.“ Ich glaubte daran, dass wir irgendwie wissen würden, wann jeder von uns diese Energien in seinem Körper und seiner Seele aufgenommen hatte, und dann würden wir verschmelzen, uns vereinen und die Trennung zwischen dem Männlichen und Weiblichen heilen. Ich fuhr damit fort, laut auszusprechen: „Wir sind an diesem Morgen gekommen, um die Göttliche Weiblichkeit und die Göttliche Männlichkeit zu heilen. Wir sind zwei Seelen, die dem Aufruf gefolgt sind. Wir sind gekommen.“

Meine Atmung wurde schwer wie bei einer Geburt. Mein Körper wogte in sinuskurvenähnlichen, rhythmischen Bewegungen. Mein Oberkörper wölbte sich wiederholt, drängte sich hin zum Altar, während Flutwellen von Energie durch mich hindurch strömten. Wolken bewegten sich in den Tempel hinein, umgaben mich mit kalter Feuchtigkeit. „Sollte sich dies nicht gut anfühlen?“ fragte ich mich. „Was passiert? Mache ich es richtig?“

Verwirrt fühlte ich nach einigen Minuten die rollenden Wellen in meinem Körper langsamer werden, bis sie schließlich aufhörten. Ich wartete, während die Energien zum Stillstand kamen. In diesem Moment war ich die menschliche Verkörperung der gesamten Weiblichen Energie des Universums. In der Stille, die daraufhin folgte, begann mein Bewusstsein, die Leere zu durchqueren, den Raum von Frieden und dem Nichts zwischen dem Weiblichen und Männlichen. Meine Seele, nun das göttlich Weibliche umfassend, reiste hinaus, um die göttlich männlichen Energien zu treffen, verkörpert durch Mallku. Der Wind böte plötzlich im Inneren des Tempels auf und ein Vogel schrie in der Nähe. Ich fuhr vor Schreck hoch.

Dann fing es an meinen Knien an. Sie begannen, schnell aufeinander zu und voneinander weg zu schaukeln, was verursachte, dass mein ganzer Körper von einer Seite zur anderen schwang. Das war anders im Gegensatz zu der vorherigen Bewegung, die von vorne nach hinten ging. Ich schloss daraus, dass dies bedeutete, ich hatte mich mit Mallku's Geist und den Energien des Universellen Männlichen verbunden. Mein Becken, meine Schultern und mein Kopf pulsierten heftig vor und zurück. „Ich bitte um die Verschmelzung, die Vereinigung des Männlichen und Weiblichen. Ich bitte darum, die Trennung aufzuheben, die wir auf der Erde erfahren, und die Polarität auf unserem Planeten zu heilen. Ich bitte darum, mich in das Eins- Sein mit meinem Seelen-Bruder Mallku hinein zu bewegen. Ich bin der Adler und er ist der Kondor. Ich bitte um all dies für die gesamte Menschheit, während ich hier in diesem geheiligten Tempel auf dieser heiligen Insel sitze.“ Ich seufzte. Meine Atmung wurde schwerer, während meine Knie sich schnell nach innen und außen bewegten, gegeneinander. Meine Schultern bewegten sich vor und zurück, nicht sich schüttelnd, sondern eher sich verdrehend. Dann fing mein Oberkörper an, bei dieser Aktion mitzumachen.

Diese ganze Bewegung war seltsam, während mein Körper auf Kräfte antwortete, die außerhalb meiner Kontrolle lagen. Dennoch fühlte ich mich sicher, gut geerdet und vollkommen dazu fähig, das zu tun, was ich tun musste.

Das Schütteln meines Körpers wechselte von den Seitwärts- Bewegungen zu einer vor- und zurückgehenden, wellenartigen Bewegung, welche so war, wie die weibliche Energie zuerst begonnen hatte. Nun waren die Kraft, die durch mich hindurch strömte, und die Stärke der Bewegung explosiv. Es war ein Kundalini-Feuersturm, der stromschlagartig jede Faser meines Körpers durchfuhr. Mein Nacken war müde von dem hoch und runter Gehüpfe. Ich wusste irgendwie, dass die starke Bewegung von der Vereinigung des Weiblichen mit dem Männlichen herkam. Ich konnte nicht länger den inneren Zyklus der Mondenergie meiner weiblichen Seite als getrennt von der Sonnen- oder männlichen Energie meines Körpers fühlen.

Sie waren fest verschmolzen zu einer einzigen Erfahrung. Mein Becken bewegte sich nach vorne und hinten, drängte sich gegen den Phallus auf dem Altar vor mir. Schneller und schneller krümmte sich mein Körper im Orgasmus. Meine Atmung erreichte einen Höhepunkt. White Eagle sagte, dass Mallku und ich zusammenkommen würden wie zwei lebende Drähte, die sich berühren. Ja, aber es war nicht so, wie ich es erwartet hatte; nichts davon fühlte sich sexuell an. Es war ein Energie-Orgasmus, der nichts mit sexuellem Vergnügen zu tun hatte. Ich muss zugeben, dass ich enttäuscht war.

Anstatt die Erde auf eine unvergessliche, orgiastische Weise zu bewegen, fühlte ich mich einfach nur seltsam. Das war es. Das war die Vereinigung des Männlichen und des Weiblichen. Meine und Mallku's Energie verschmolzen miteinander zu einer einzigen. Es gab noch mehr Seufzer, noch mehr Schütteln, schnellere, unwillkürlichere Bewegungen, als Energie-Wellen in einer elektrisierenden Vereinigung von mir Besitz ergriffen. „Im Namen der Kosmischen Mutter, des göttlich Männlichen und Weiblichen und des Dienstes am Planeten bitte ich, dass sämtliche Polaritäten jedweder Art geheilt werden.“ Ein sanftes Wimmern entschlüpfte meinen Lippen, als die Energien langsam erstarben.

Die kraftvollen Wellen hatten aufgehört, verließen mich, und ich fühlte eine neue Stille, die ähnlich wie die Leere war, durch die ich zu einem früheren Zeitpunkt gegangen bin, als mein Bewusstsein sich in Richtung von Mallku's Geist bewegt hat. Es fühlte sich friedvoll und vollständig an. Es war der leere, aber kraftvolle Raum, nachdem Materie und Anti-Materie miteinander kollidierten. Männlichkeit und Weiblichkeit hatten sich gegenseitig ausgelöscht, um zu einer Einheit zu werden. Wofür auch immer ich gekommen war, um es zu tun, wurde getan. Es war erst 5.30 Uhr morgens und mir war kalt, richtig kalt……

Ein ansonsten normales Leben

Der Adler & Der Kondor - Seite 2

Der Adler & Der Kondor - Seite 2

Ein ansonsten normales Leben

In den ersten dreißig Jahren meines Lebens tauchten keine Stimmen in meinem Kopf auf und ich hatte auch keine ungewöhnlichen Visionen. Im Alter von zwölf Jahren bestand mein Hellsehen darin, mich wie eine Zigeunerin zu verkleiden und so zu tun, als würde ich für die Nachbarskinder mit Hilfe eines Packens Spielkarten die Zukunft vorhersagen.

Aufgewachsen in einem Vorort von Denver als die Älteste in einer großen, katholischen Familie, bin ich durch alle Phasen eines typischen, jungen Mädchens gegangen, die entscheidend für ihr Schicksal sind. In der zweiten Klasse wollte ich Nonne werden; in der vierten Klasse Missionarin; in der sechsten Klasse Lehrerin. In der Schule hervorragend und von Natur aus selbstlos, legte ich mich darauf fest, Kinderärztin zu werden. Natürlich würde ich keins von alledem werden.

Während dieser Jahre zu Hause gingen wir jeden Sonntag in die Messe und zur Beichte, nachdem uns unsere Mutter daran erinnert hat, wie gemein wir zu unseren Geschwistern gewesen sind. So wie alle guten katholischen Kinder trugen wir Wettbewerbe aus, wer am schnellsten hintereinander zehn Ave-Maria aufsagen konnte………..

Der Adler & Der Kondor - Seite 71-72

Dein Anden-Bruder

Sobald ich nachgegeben hatte und damit einverstanden war, eine Gruppenreise nach Südamerika zu organisieren, kontaktierte ich meine Freundin Asa Levine in Stockholm. Sie führte jährlich Reisen nach Peru durch und empfahl i n hohem Maße ihr e n Re i s e l e i t e r und Reiseverkehrskaufmann Mallku. „Nichts Schlimmes ist je passiert, wenn Mallku dabei war“, versicherte sie mir.

Ich schrieb Mallku Arévalo in Cusco eine E-Mail. Sein Programmablauf passte zu meinen Plänen; sein Preis war fair. Er ist auch auf einem spirituellen Weg, somit war er bereit, als zusätzlichen Bonus spezielle Anden-Zeremonien abzuhalten. Seine E-Mails an mich waren geradeheraus und klar, niedlich unterzeichnet mit „Dein Anden-Bruder.“ Seine Webseite war gut gestaltet.13 Sein Bild zeigte eine Adlernase und die hohen Wangenknochen der peruanischen Indianer, Alter irgendwas in den Dreißigern, ziemlich gutaussehend auf einheimische Weise. Seine glatten, schwarzen Haare fielen ihm bis über seine Schultern. Das Foto zeigte ihn bekleidet als Schamanen, ein Stirnband und ein zeremonielles Kostüm tragend, mit den smaragdgrünen Bergen des Machu Picchu im Hintergrund.

Er hatte mehrere Bücher über Machu Picchu und die Anden- Spiritualität veröffentlicht. Er war außerdem noch Künstler und professioneller Fotograf. Ich war überzeugt. Er würde unser Reiseleiter in Peru sein.

Tief in mir drin bewegte sich etwas anderes. Ich konnte Mallku spüren.

Es fing an, als ich zum ersten Mal sein Foto auf seiner Webseite sah. Seine Energie kam zu mir, wenn ich seine E-Mails las. Er antwortete umgehend und sorgfältig auf meine endlosen, logistischen Nachfragen. Es war nie irgendetwas Persönliches in der Korrespondenz und doch fühlte ich mich stark und persönlich mit ihm verbunden. Wenn er mit „Dein Anden-Bruder“ unterschrieb, erkannte ich seine Seele! Er ist wahrhaftig mein Bruder. Mein Herz öffnete sich auf eine höchst überraschende Weise. Ich hatte noch niemals so etwas wie diese Gefühle, die ich für Mallku hatte, erfahren. Es war untypisch für mich, in jemanden verknallt zu sein......... 

Channeling aus dem Buch

Ich bin die Frau des Büffelvolkes

…..In der Höhle der Schlange sitzend war ich bereit, das vertraute „Willkommen Reisende, hier ist Mark“, zu hören, das über meine Lippen kam. Allerdings war es nicht Mark, der sprach. Mit einer starken, klaren Stimme sagte ich:

„Ich bin Kumaru von den Inkas. Ich bin die Frau des Büffelvolkes. Ich trage das Gesicht der Mutter und die Kraft des Zentrums des Universums. Im Bau der Schlange, im Schoß der Mutter lade ich dich ein, deinem Tod gegenüberzustehen. Wenn du über diese Schwelle gehst, wird dort das Zusammentreffen des Männlichen und des Weiblichen sein und die Einheit jenseits davon, welches das ist, was wir suchen. Begib dich tief hinein in dein Herz, tief hinein in das Herz der Mutter.

Bewege dich in der Zeit zurück bis zu deinem Tod, bevor du geboren wurdest. Ich lade dich ein, dich in diese Leere hinein zu bewegen - diese Dunkelheit; alle Form und das Bedürfnis nach Form verschwinden zu lassen; alles Selbst und das Bedürfnis nach dem Selbst verschwinden zu lassen;

zum Tod des Selbst zu gehen... und dann noch weiter zu gehen; jenseits deiner Ängste, jenseits deiner dunkelsten Verstecke... lauf weiter. Lauf in den Bau der Schlange hinein… hinein... hinein! Lauf zu den kältesten, dunkelsten Orten ohne Form, ohne Selbst, bis du die Stille in den Augen der Schlange angetroffen hast und mit dem Tod versöhnt bist. Während du dies tust, bist du jenseits des Schmerzes der Angst, des Todes und der Dunkelheit.

Finde hier das Nichts und erkenne das Nichts als deinen Freund. Die Augen der Schlange sind der Eingang des Todes. Von da aus wirst du ein kleines Feuer erkennen, eine einzelne Flamme. Lege deine Seele hierher. Von der Flamme geht eine dünne, blaue Rauchfahne aus. Dies ist das männliche Prinzip. Folge dieser dünnen, blauen Linie aus Rauch nach oben... wie sie sich in die Welt auf der Erde hinein bewegt, die männliche Polarität erschaffend. Verkörpere alles, was dies bedeutet - die Kraft und die Weisheit. Dieses feine Rauchfähnchen wird zu der Kodierung der einen Seite deiner DNA. Verkörpere es sauber und vollkommen. Nimm alles von dir mit in das göttliche, männliche Prinzip hinein, und alles von dem männlichen Prinzip in dich; in seiner reinsten Kraft, in seiner reinsten Absicht.

Fühle die männliche Energie in der Mitte deines Spirits, in der Mitte deiner Wirbelsäule, im Zentrum von allem. Akzeptiere, umarme, halte und gebäre das Männliche - das Licht des Feuers. Von unserem Bewusstsein senden wir dieses reine Licht des Feuers, das reine Göttliche Männliche, in den Planeten hinein, in unsere Brüder und Schwestern hinein, in die Natur hinein. Ich erbitte nun für das Männliche in allem, frei und klar vorgelegt zu werden, so wie es die Götter beabsichtigten. Von deiner Seele breitet sich das Feuer des Männlichen in jeder lebenden Sache aus; breitet sich in der DNA des Lebens aus.

Flute die Welt mit diesem Wissen aus deiner Seele - von der vereinten Seele, vom Feuer in allem. Fühle das Feuer des Männlichen in Pachamama, in Mutter Erde, in Gaia. Beanspruche auch das Männliche in unseren großen, weiblichen Symbolen. Fühle die männliche Kraft im Mond. Wenn das Männliche sich ausgebreitet hat, wirst du es wissen; dort wirst du die Stille finden. Wenn alles gesättigt ist, wenn alles mit der Balance des Göttlichen Männlichen gefüllt ist, wirst du Ruhe finden.

Jedoch fehlt dem so satten und so vollkommenen Klang seine Ergänzung - die Ergänzung, die den Klang des Männlichen zu etwas Speziellem, etwas Kraftvollem macht. Das ist der Klang des Göttlichen Weiblichen. Schau nun hinauf in die Sterne, bis du einen Stern findest, der einen dünnen, silbrigen Faden durch den Kosmos zur Erde sendet, hinein in die Form. Bringe das Göttliche Prinzip des Weiblichen, die andere Seite deiner DNA, in dich hinein, deine Wirbelsäule hinunter. Fühle die gesamte, die reine und die kraftvolle Göttliche Weiblichkeit jetzt in dich eintreten, vollständig, unmittelbar. Sie kommt und breitet die Kraft durch dich aus, durch alles Bewusstsein. Durch sie gibt sie dem  Männlichen Bedeutung, indem sie das Weibliche mitbringt. Fühle die Vollkommenheit, die Verbindung, die Übereinstimmung, während sie sanft ihr silbernes Sternenlicht in alle Dinge und alle Anteile von Dingen, in alles Leben und in alle Gedanken hinein bewegt.

Während sich das Weibliche ausbreitet, fühlst du Sanftheit, Stille, Vollendung. Was war das Feuer und der Rauch, kombiniert mit dem, was der Stern und das Silber-Licht ist - Gesamtheit, miteinander umher wirbelnd als Spirale und Helix* perfekt balanciert. Beide sind kraftvoll. Beide definieren den anderen. Durch die Erde, durch alles Leben, durch das Königreich der Mineralien, durch alles... bringt die Göttliche Weiblichkeit jetzt ihre Kraft.

Während das Licht, die Essenz der Göttlichen Weiblichkeit und der Göttlichen Männlichkeit sich gemeinsam hochwinden, so ist dort wieder die Schlange. Dies ist nicht die Schlange des Todes, sondern die Schlange des Neuen Lebens, der Einheit. Die Regenbogenschlange der Mythen wird innerhalb von dir geboren und balanciert, innerhalb von Bewusstsein. Fühle die Kraft der Geburt, wiederausgerichtet und balanciert – die Regenbogenschlange, das Neue Leben. Erkenne dich selbst jenseits von männlich und weiblich, jenseits der Gegensätze gleich welcher Art. Erkenne dich selbst als das vereinte Selbst.

Fühlt gemeinsam das Bewusstsein der Geburt der Regenbogenschlange. Die Regenbogenschlange ist die gesamte Vielfalt in Einem. Versammelt diese Energie hier in dem Bau der Schlange, bevor wir sie für die Welt gebären. Fühlt das Ansteigen der Energie im Schoß von Mutter Erde, dem Geburtsort der Regenbogenschlange.

Fühlt, wie sich die Kraft in dieser Höhle, in diesem Bau aufbaut. Unsere Absicht ist so heilig und so alt. Die Kraft dreht und windet sich um uns herum, in uns drinnen, zwischen uns, und wenn wir bereit sind, werden sich die Himmel öffnen und die Regenbogenschlange aus dem Bau herausziehen, hoch hinein in das Universum, um offenkundig gemacht zu werden, um die Balance für die gesamte Menschheit zu bringen, wenn sie bereit  dafür ist. Fühlt den Himmel sich öffnen und die Schlange hervortreten.

Balanciert euch jenseits von Männlich und Weiblich, die göttliche Einheit ist in der Form in unserer Welt offensichtlich. Wir bitten mit unserer stärksten Absicht, mit unseren größten Gebeten, dass die Kraft der Schlange dabei helfen wird, jene Dinge des Ungleichgewichts hinwegzufegen, die ein Teil unserer Welt geworden sind. Wir beten, das große Gleichgewicht der Erde und der Sterne zusammen in das Herz und die Seele von Mann und Frau zu bringen, hinein in unsere Kinder und ihre Kindeskinder. So wie wir den Tod für uns selbst akzeptiert haben, akzeptieren wir mit unserer Absicht im Namen der menschlichen Gemeinschaft den Tod von dem, was nicht länger dem Ganzen dient. Wir Menschen, im Namen derer, die noch am Erwachen sind, akzeptieren den Tod der Illusion. Wir verstehen, worum wir bitten und wir werden uns nicht davon abhalten lassen.

Diese Botschaft ist für das Büffelvolk, das Volk der Puma und für alle Kinder der Sterne. Erlaube deinem Herzen, in eine Milliarde Regenbogenstücke aufzubrechen, sodass du wissen wirst, dass es vollbracht ist und dass es gut ist. Ich bin Kumaru vom Sonnentempel. Ich bin die Frau des Medizinrades. Ich danke euch“!

Meine Worte, nicht von außerhalb von mir gechannelt, sondern von dem Teil von mir gesprochen, der Kumaru und die Weiße Büffelkalbfrau ist, waren ebenso kraftvoll wie schön. Ich wusste zu dieser Zeit noch nicht, dass die Botschaft von dem Gleichgewicht zwischen dem männlichen und dem weiblichen Prinzip der Grund war, warum Mallku und ich uns begegneten - die Vereinigung des Kondors und des Adlers.

 

Der Adler & Der Kondor - Seite 52

Sue’s Berg: Ama Dablam

Von Anfang an hielt unser spirituelles Abenteuer nach Nepal im April 2003 unerwartete Überraschungen bereit. Ein eher abgenutztes, 18-sitziges Flugzeug der Gorka Air transportierte uns aus Kathmandu heraus zu einer Flugpiste bei Lukla in der Everest-Region. Die Startbahn, die mehr als 2743 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist prekärer Weise aus dem Berg selbst herausgehauen worden. Sie ist nur 519 Meter kurz, so kurz, dass es eher einer Landung auf einem Flugzeugträger gleicht.

Pema,9 unser Sherpa-Reiseleiter, den Ed und ich im vorigen Sommer auf dem Gipfel von Colorado's höchstem Berg getroffen haben, wartete in Lukla mit unserem Expeditionsteam auf uns. Wir hatten zwei Köche, eingeflogen aus Kathmandu, drei Sherpa-Reiseleiter und vier Küchenjungs. Zehn Träger trugen die ganze Ausrüstung in Körben auf ihrem Rücken, festgeschnallt mit Riemen um ihre Stirn. Sobald wir in größere Höhenbereiche kamen, benutzten wir Yaks, die einen Teil der Ausrüstung trugen.

In der amerikanischen Umgangssprache bedeutet das Wort „Sherpa“ Träger bei Wanderungen. Tatsächlich jedoch sind die Sherpa ein Volk und eine kulturelle Gruppe, bestehend aus ethnischen Tibetern, die vor über 300 Jahren von Tibet in die heutige sogenannte Everest-Region von Nepal ausgewandert sind. Sie praktizieren einen sehr traditionellen Nebenzweig des Buddhismus unter Berücksichtigung des Glaubens an eine Vielzahl von Naturgeistern. Ich fand es faszinierend, dass jeder Nachname bei den Sherpas Sherpa ist. Zum Beispiel lautet der vollständige Name unseres Reiseleiters Pema „Pema Dorji Sherpa“. Und um das Ganze für Ausländer noch verwirrender zu machen, wird dem Sherpa-Kind, unabhängig von seinem Geschlecht, der Vorname abhängig vom Wochentag seiner oder ihrer Geburt gegeben.

Nach zwei Tagen zermürbendem bergauf Wandern zelteten wir an einer Stelle oberhalb von Namche Bazaar, der größten Stadt in der Khumbuoder Everest-Region und Hauptstadt der Sherpa. Für unsere erste Gruppenmeditation versammelten sich zwölf von uns vor dem Abendessen in dem Zelt, das als Speiseraum diente. Das dreizehnte Mitglied unserer Gruppe, mein jugendlicher Neffe John, war in unserem Zelt zusammengebrochen. Er war auf Grund von Magenproblemen so krank, dass er froh gewesen war, mit einem Hubschrauber von hier weg transportiert zu werden und die ganze Kletterei hinter sich zu lassen. Der Rest von uns hockte auf unseren Campingstühlen; unsere Plastikkrüge mit dampfendem Tee standen vor uns auf einem Klapptisch.

Ich fing an, Mark zu channeln, der uns in eine Meditation führte, um uns mit den Bergen, der Natur, den Einheimischen und mit jedem anderen zu verbinden. Während der Hälfte wurde unser friedlicher Zustand durch einen Ausbruch von lautem, abscheulichem Schnarchen erschüttert

 

Der Adler & Der Kondor - Seite 90 - 92

Die Weisheit der Großmütter

Die letzte Sache, die Woableza uns an diesem Abend mitteilte, hat mich seither verfolgt. Er entrollte eine 90x150 cm große Zeichnung auf Leinwand, die eine Kopie der mysteriösen Felszeichnung darstellte, die in einer Höhle auf dem Gebiet der Navajo in New Mexiko gefunden wurde das Original der Felszeichnung wird auf die Zeit vor der Geschichte der Navajo in dieser Region zurückdatiert. Obwohl Unsicherheit darüber herrscht, wer es gemalt hat und was es bedeutet, bewachen es die Ältesten der Navajo auf das Schärfste, wie eine geheiligte Stätte. Neulich haben sie sich versammelt, um zu beten und um die Bedeutung der alten Höhlenmalerei zu studieren, wissend, dass es eine zeitlose Prophezeiung ist, die es aufzudecken gilt. Es war ein Strichmännchen-Mensch ohne Mund, aber mit Augen, Nase und etwas, das so aussieht wie ein Fahrradlenker-Schnurrbart, der nach unten zeigt, und einem Körper, bestehend aus zwei Seite-an-Seite liegenden, langen, schmalen Rechtecken. Die Arme sind mit den Händen nach oben im 90 Grad-Winkel gehalten, die Handflächen zeigen nach außen, die Finger sind unterschiedlich. Die Figur steht auf und ist verwurzelt mit einer Halbkugel, die möglicherweise die Erde darstellt. Auf ihrem Kopf sitzt ein zweizackiger Hut. Der sinnträchtigste Anteil dieser Zeichnung ist eine wellenförmige Linie außerhalb und links von der Figur, die auf den rechteckigen Körper in Höhe der Brust trifft und eine identische wellenförmige Linie, die das rechte Rechteck ebenfalls in Brusthöhe kreuzt.

Woableza erklärte, dass die indianischen Ältesten sagen, es sei eine Prophezeiung in Form einer Zeitlinie, die von oben nach unten gelesen wird. Sie glauben, dass der spitze Hut, der ein bisschen so aussieht wie der des Papstes, auf die Probleme der Katholischen Kirche in Bezug auf die Pädophilen hinweist und den sexuellen Missbrauch innerhalb der Priesterschaft. Die nach oben gestreckten Arme symbolisieren das weltweite Ausmaß dieses Skandals. Die wellenförmigen Linien, die auf die zwei senkrechten, zusammengefügten Rechtecke treffen, repräsentieren die zwei Flugzeuge, die in die Türme des World Trade Center gestürzt sind. Die Wurzeln, wo die Füße der Figur in die Halbkugel reichen, sehen für die Ältesten aus wie Flammen, die aus einer Rakete kommen. Dieser Teil der Botschaft rief, laut Woableza, ernste Besorgnis hervor, weil er beträchtliches Unglück oder Zerstörung repräsentiert.

Doch jede Untergangsprophezeiung enthält auch, den Indianern zufolge, eine Antwort der Hoffnung. Wenn man verkehrt herum auf die Zeichnung schaut, dann werden die Wurzeln zu den nach oben gebogenen Äste des Lebensbaumes. Der zweizackige Hut symbolisiert den Busen der Frauen. Woableza's letzte Worte fassten die Bedeutung zusammen, die durch die Jahrhunderte hinweg uns heute mitgeteilt werden: „Die Frauen haben die Antworten. Um die Menschheit zu retten, müssen die Männer zur Seite tretenund auf die Weisheit der Großmütter hören.“

Während der ganzen Zeit, in der Woableza sprach, die Aspekte der Zeichnung betonend und das Verständnis von dessen Botschaft, die ihm von den Ältesten der Navajo gegeben wurde, sagte mein Gehirn ständig: „Das ist nicht richtig! Ihre Interpretation ist nicht korrekt!“ Ich fühlte ganz stark, dass diese Prophezeiung so viel weitreichender und viel universeller war als Ereignisse in unserer modernen Zivilisation. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ein altes Orakel, eine in eine Höhle gemalte Botschaft für die Nachfahren, sich für unser World Trade Center interessieren würde oder für einen Skandal in unserer religiösen Institution. Vielleicht, weil Woableza gerade damit geendet hatte, uns die Geschichte vom Adler und dem Kondor zu erzählen, war ich sicher, dass die wellenförmigen Linien gar keine Flugzeuge waren, die die Türme trafen, sondern das Zusammenkommen von zwei Welten in Form zweier Vögel symbolisierten, die in das Herz der Figur hineinfliegen, die geteilten Rechtecke seines Körpers heilend - der Adler und der Kondor.

Mein Verstand stritt vehement mit sich selbst: „Wer bin ich, um der Weisheit der Navajo-Ältesten zu widersprechen, die die Zeichnung entziffert haben, die auf ihrem Heiligen Land gefunden wurde? Ich muss falsch liegen“, dachte ich. „Ich bin auf diese Lösung nur deshalb angesprungen, weil die Prophezeiung vom Adler und dem Kondor noch so frisch in meinem Kopf ist.“ So sehr ich auch versuchte, meine Version der Zeichnung zu verdrängen, so konnte ich sie doch nie aus meinen Gedanken bekommen. Wir werden es niemals sicher wissen, was die alten Höhlenmaler versuchten zu vermitteln, aber nun sehe ich diesen Vorfall als persönlichen Test an. „Bin ich bereit, meinem Instinkt zu vertrauen, auch wenn dieser entgegen der Wortevon Autoritäten steht?“

Wenn ich wirklich auf Woableza's Zusammenfassung höre, dann wird die Zeichnung selbst mich führen. „Die Frauen haben die Antworten... wir Männer müssen zur Seite treten und auf die Weisheit der Großmütter hören.“

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